Vor dem Hintergrund eines nachhaltigen Umgangs mit Grund und Boden, der Bewältigung der Klimakrise und der Sicherung der Funktionsfähigkeit städtischer Siedlungsstrukturen rückt das Thema Innenentwicklung zunehmend in den Fokus einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung. Dies hat auch die Stadt Bünde erkannt und die Erarbeitung des städtebaulichen Rahmenplans Innenentwicklung in Auftrag gegeben, der die räumlichen Potenziale der Innenstadt identifiziert und anschließend neue Handlungsmöglichkeiten aufzeigt.
Die Bünder Innenstadt ist ein historisch gewachsenes Siedlungsgefüge, das heute durch eine gründerzeitliche Bebauung geprägt ist. Die Bahnhofstraße, die Eschstraße und die Wasserbreite bilden drei wichtige Verkehrswege durch das Untersuchungsgebiet. Geprägt wird der Raum auch durch die Else, die die Innenstadt in Ost-West-Richtung durchfließt.
Darüber hinaus profitiert die Innenstadt von einem differenzierten Radwegenetz, einer Fußgängerzone mit Aufenthaltsqualitäten und den großzügigen Grünflächen im Zentrum. Dennoch weist die Innenstadt Defizite auf, die sich unter anderem in städtebaulichen Maßstabssprüngen, Leerständen und fehlenden Angeboten für Kinder und Jugendliche widerspiegeln.
Zunächst wurden relevante Daten, Konzepte und Gutachten gesichtet und ausgewertet. Anschließend wurden Ortsbegehungen durchgeführt, um weitere Erkenntnisse und Eindrücke zu gewinnen. Zusammen mit einer Bestandsaufnahme bildeten die Recherchen und Ortsbegehungen die Grundlage für eine SWOT-Analyse, die die wesentlichen Ergebnisse zusammenfasst. Zwei Stadtteilspaziergänge und ein Bürger*innenforum wurden durchgeführt, um die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger in die Analyse und die spätere Konzeption einfließen zu lassen. Die Erkenntnisse aus dem Dialog mit den Bünderaner*innen fanden Berücksichtigung bei der nachfolgenden Definition von Leitzielen und Handlungsfeldern. Ebenso wurden im Rahmen von Workshops die Ideen und Sichtweisen von Verwaltung und Politik eingeholt. Auf der Grundlage der Analysen und Dialoge wurde ein Maßnahmenkonzept mit städtebaulichem Rahmenplan erarbeitet, das vertiefende Planaussagen und Zielvorstellungen enthält. In einem zweiten Bürger*innenforum konnten die Bürger*innen den Zwischenstand nochmals bewerten. Das Ergebnis ist ein Rahmenplan, der Innenentwicklung als vielfältigen Ansatz versteht, der neben der baulichen Verdichtung auch die Aspekte Freiraum, Mobilität und Soziales berücksichtigt.